PRESSESPIEGEL “LONELY HOUSE”
The Telegraph, 21. August 2021
„To hear and see Mehrling perform a song such as I’m a Stranger Here Myself (from One Touch of Venus, the 1943 Broadway musical Weill wrote with poet and lyricist Ogden Nash), is to experience the oyster of American musical theatre being infused with the grit of European cabaret. Mehrling, who is as gloriously expressive when singing in French as in English, is the very picture of theatrical elegance in a lovely, black velvet dress. However, as Weill’s music demands, her performance has an erotic, sometimes discomfiting edge as she kicks off her shoes and climbs onto the grand piano. Her singing of such well-known numbers as September Song and Speak Low is more than just testament to the beauty and range of her voice. They are filled with a yearning and regret that express, not only the fragility of life and love, but also, as Kosky comments, “the destruction of the European soul” in the Nazi Holocaust.“
MARC BROWN, The Telegraph, 21. August 2021
Lonely House review – noir-shaded selection of Kurt Weill’s hits from exile
Old College Quad, Edinburgh
Katharine Mehrling delivers the German master’s songs in ravishing style, accompanied with restraint by pianist Barrie Kosky.
Sitting atop the grand piano, Katharine Mehrling is picked out in a single spotlight, her blond hair and velvet dress emphasising the contrast between light and shade. It could be the closing image of a black-and-white movie.
Mehrling’s tones are warm and assured, her range comfortably embracing everything from cabaret chanteuse on Le Grand Lustucru to sharp-talking propagandist on the fidgety Schickelgruber, an anti-Hitler polemic.
On the tongue-twisting Tchaikovsky, she switches the words to rhyme with “Barrie Kosky”, while the pianist hits the keys with the nervous urgency of a man at a typewriter. His settings are typically spare and restrained, giving the singer all the room she needs for a plangent and seductive show.The Guardian, 22. August 2021
… hingerissen von der Entdeckungslust und den Früchten, die dieser Abend abwirft.
Katharine Mehrling ist die Richtige für diesen Abend, und zwar weil sie so eine leicht rissige, leicht rauchige, eine Spur absinthige und laszive Stimme hat. Und das ist die richtige Melange. Sie ist gerade keine Lotte Lenya und kann deswegen das Buch neu aufschlagen. In ihr mischen sich die Exilorte auf nachträgliche Weise. Sie ist eine amerikanische Edith Piaf - paradoxerweise - und eine französische Peggy Lee.
Ihrem Pianisten wirft sie mehr Kusshände zu als wahrscheinlich jemals ein Begleiter empfangen hat.
Hier kann sie sie selber sein und macht aus den größten Hits wie Speak Low oder It Never was you die karfunkelndsten Preziosen, sehr sehr schön.
Ich habe selten einen so schlichten, puristischen Abend gesehen, bei dem man so wenig vermisste.
Katharine Mehrling war doch eigentlich das Hauptereignis z.B. in Ball im Savoy. Sie war maßgeblich beteiligt am Initial-Erfolg von Barrie Kosky, wodurch das eine so legendäre Ära wurde. Sie gehört für mich zu den ungehobenen Schätzen von Berlin. Barrie Kosky hat gestern Abend mehrere kleine Ansprachen gehalten, er liebt es ja zu sprechen auf der Bühne, darunter eine kleine Lobrede, dass Katharine Mehrling drei Dinge auf sich vereine: nämlich den Dreck von Berlin, die Einsamkeit von Paris und den Broadway von New York. Schön gesagt, richtig gesagt.
Ein wichtiger, ein bescheidener und daher großer Abend.Kai Luehrs-Kaiser, RBB Kultur 3. Februar 2022
Lonely House
Available now until Jan. 22; operavision.eu and on YouTube. This winter, Katharine Mehrling was scheduled to reprise her Eliza Doolittle in “My Fair Lady” at the Komische Oper in Berlin. The pandemic got in the way, but the company’s devoted audience need not spend the season without this singer’s gifts. This performance (first streamed live late in December) offers a fresh look at Kurt Weill, focusing on that composer’s years in Paris and New York. Devotees know many of these songs. But Ms. Mehrling’s energy — aided by Barrie Kosky, the Komische Oper’s artistic director, on piano — gives a saucy charge to a medley from the rarely staged “Lady in the Dark.”SETH COLTER WALLS, NY Times, 31. Dezember 2020
“The night for me is not romantic, unhook the stars and take them down“, singt diese unglaubliche Stimme, die der Intendant der Komischen Oper später eine der sensationellsten der Welt nennen wird. Man möchte ihm drei Mal Recht geben. Es ist ein dramatischer Beginn für diesen Abend mit Liedern, die Kurt Weill in Paris und später in New York geschrieben hat. Und um es gleich zu sagen: Er ist ein Geschenk und eine Entdeckung. …der helle Scheinwerfer ist auf Katharine Mehrling gerichtet, die in einem bodenlangen Samtkleid mit blutroten Lippen die Lieder mit ihrer starken, an den richtigen Stellen leicht heiseren, manchmal dreckigen, manchmal flüsternden Stimme nicht nur vorträgt, sondern performt. Umwerfend!
Hier der ganze Artikel online…Berliner Zeitung, 9. Dezember 2019
Eine emotionale Reise voller Lachen und Weinen durch die in Deutschland unbekannte Seite eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. …Faszinierend war es, dabei die Farbpalette der Charakterisierungsmöglichkeiten in der Stimme der Mehrling zu erleben, mit vorbildlicher Diktion.
Am Ende gab es Standing Ovations.NMZ, 19.Dezember 2019
Katharine Mehrling ist wunderbar. Ihre Stimme ist einfach grandios, eine rauchige, butterweiche, herzergreifende Sirene. Wer sie schon einmal singen hören hat, der wird mir da zustimmen. Barrie Kosky am Klavier und die charmante Katharine Mehrling auf dem Klavier – Lieder zum Lachen und zum Weinen, ein ganz besonderer Musikabend. Oftmals ist das Publikum für lange Sekunden still, wenn ein Lied verklingt, nur um dann in tosenden Applaus auszubrechen.
Berliner Ansichtssachen
Ein absolut filmreifer Abend Filmreifer als Katharine Mehrling und Barrie Kosky kann derzeit wohl kein Duo diese Lieder aufführen, sagt Hans Ackermann über einen atemberaubenden Abend. Absolut filmreif ist auch alles, was Kosky und Mehrling an diesem Abend auf der Bühne der restlos ausverkauften Komischen Oper bieten. Schon der Anfang des Konzertes zeigt die Handschrift des erfahrenden Bühnenregisseurs, der das Programm mit der Sängerin in Paris einstudiert hat. Bei “Lonely House”, dem Titelstück des Abends, beginnt das Klavier in völliger Dunkelheit, dann hört man Katharine Mehrlings Gesang, erst nach der ersten Strophe bekommen beide Künstler Licht. Sparsam eingesetzte Scheinwerfer, vor einem Hintergrund, so schwarz wie das elegante und nur scheinbar schlichte Kleid der Sängerin – was für ein aufregender Auftakt.
Besser und künstlerisch anrührender als Katharine Mehrling und Barrie Kosky kann derzeit wohl kein Duo die Lieder von Kurt Weill aufführen. Umso erfreulicher das Versprechen des Intendanten, den in jeder Hinsicht atemberaubenden Konzertabend in der kommenden Spielzeit drei Mal zu wiederholen.RBB Inforadio, 20. Januar 2020
Katharine Mehrling und Barrie Kosky bilden musikalisch wie darstellerisch ein brillantes Gespann. Mehrling weiß sich ebenso gut in die sentimentalen Gefilde der französischen Chansons einzufühlen wie in den Glamour der Broadway-Songs. Als unnahbarer Vamp überzeugt sie ebenso wie als Ulknudel, die im Song „Tschaikowsky“ wie ein Maschinengewehr in großartig überdrehtem Pseudo-Russisch 50 Komponistennamen ausspuckt. Die dynamische Bandbreite ihrer Stimme ist beachtlich, und die Verständlichkeit der englischen wie auch französischen Texte bewundernswert.
Auch Barrie Kosky – der auf der Bühne wirkt wie ein Psychologieprofessor aus einem Woody-Allen-Film, der im Nebenberuf gleich noch ein exzellenter Jazzpianist ist – erweist sich als einfühlsamer musikalischer Partner am Flügel, der insbesondere in den tänzerisch-groovigen Nummern mit Schmackes zupackt. Da gab es im ausverkauften Saal der Komischen Oper zu Recht Standing Ovations.Berliner Morgenpost, 10. Dezember 2019
Katharine Mehrling hat „die beste Stimme der Welt“ Die Sängerin erhielt in der Komischen Oper zum sechsten Mal den Goldenen Vorhang. Und eine Liebeserklärung von Intendant Barrie Kosky.
Hier der ganze Artikel online…Berliner Morgenpost, 20. Januar 2020
„Katharine Mehrling singt diese Songs mit einer Stimme, die die Luft von Berlin, die Straßen von Paris und die Einsamkeit des New Yorker Exils in sich aufnimmt. Als seien sie für sie geschrieben.”
Barrie Kosky über Katharine Mehrling, Berliner Zeitung